Die Bedeutung von Nachhaltigem Bauen nimmt sowohl im Neubau als auch immer stärker in der Renovierung von Gebäuden zu. Hierbei wird allerdings in erster Linie eine ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit verstanden.
Nachhaltige Gebäude benötigen möglichst wenig Energie und nutzen zudem erneuerbare Energien. Wärmeverluste werden durch eine optimierte Dämmung reduziert und mit effizienter Anlagen- und Haustechnik zur Wärmerückgewinnung kombiniert. Die richtige Auswahl von gesundheits- und umweltverträglichen Bauprodukten ist sowohl bei der Herstellung als auch der späteren Entsorgung der Materialien von besonderer Bedeutung.
In der Weinbranche wird Nachhaltiges Bauen schon längere Zeit umgesetzt. Hier stehen nicht nur die Wohngebäude im Vordergrund, sondern gleichermaßen auch die Betriebsgebäude. Die Standortwahl ist bereits der erste Schritt für eine nachhaltige Ausrichtung.
- Ist das Grundstück gut zugänglich?
- Sind die Betriebsabläufe durch die Lage optimal gewährleistet?
- Ist eine zukünftige Erweiterung möglich?
- Ist die Schwerkraft als wichtiger unterstützender Faktor bei der Weinproduktion nutzbar?
- Ist die Flächenversiegelung möglichst reduziert?
Die Beantwortung dieser Fragen führen in der Regel bereits zu einer Minimierung des Energiebedarfs in der Nutzungsphase durch bauliche Optimierung.
Die Auswahl der Baumaterialien ist – häufig in der Außenhülle der Gebäude deutlich sichtbar – ein weiterer wichtiger Faktor beim ökologischen Bauen. Hier geht es um den Einsatz wiederverwendbarer oder -verwertbarer Bauprodukte und Baustoffe, die Verwendung von Materialien, die bei ihrer Herstellung möglichst geringe Umweltwirkungen verursachen sowie die Nutzung nachhaltig erzeugter, nachwachsender Rohstoffe (z.B. Holz). Gerade bei der Architektur von Weingütern werden vorzugsweise regionale Materialien wie Eiche, als einheimische Holzart sowie Schiefer und Granit als vor Ort vorkommende Steine eingesetzt.
Neben den Baumaterialien sind es zudem Fragen des Energie- und Wasserverbrauchs sowie deren Bereitstellung. Der Einsatz einer energieeffizienten technischen Ausstattung zur Konditionierung der Räume sowie die Nutzung erneuerbarer Energieträger ist hier Grundlage bei dem Thema Energie. Beim Thema Wasser sind es die Rückhaltung und Nutzung von Niederschlagswasser sowie wasserreduzierte Produktionsabläufe.
Nachhaltiges Bauen ist damit ein wichtiger Baustein in der Weinbranche, der nicht nur die Architektur sondern mit seiner Außenwirkung auch vor allem die Kommunikation mit dem Kunden beeinflusst und idealerweise möglichst zeitlos und langfristig ausgerichtet ist.