Der Bewerbermarkt steht Kopf – Fachkräftemangel selbstgemacht

10 Tipps, die Sie unbedingt „beherzigen“ müssen

In der Fair Wine Academy geht es nicht nur um Themen rund um Wein. Nachhaltigkeit hat viele Säulen und so sehen wir uns auch in den Bereichen sehr gut aufgestellt, die auf den ersten Blick nichts mit Wein zu tun haben, jedoch gebraucht werden, um Wein erfolgreich verkaufen zu können. Unsere besonderen Kompetenzen haben für unsere Seminarklientel somit stets auch ganz besondere Zusatzwerte. Das macht es aus, denn wir kennen uns aus.

Vor wenigen Wochen sind die Bewerbungsphasen für Ausbildungsplätze zu Ende gegangen. Ein guter Freund erzählte mir, dass sich sein Sprössling auf einen Ausbildungsplatz bei zwei großen, bedeutenden und deutschlandweit tätigen Handels-Unternehmen beworben habe. Er zeigte mir beide Schreiben, mit denen diese Unternehmen sich vorstellten und zum Vorstellungsgespräch und Eignungstest eingeladen haben.

Während das eine Unternehmen um den Bewerber im wahrsten Sinne des Wortes wirbt, ihn mit jedem Satz für das Unternehmen zu begeistern versucht, sich „sexy“ macht, sprich sich als besonders begehrenswert darstellte, präsentierte sich das andere eher reserviert, ja fast abschreckend, streng im Ton und mit vielen althergebrachten Standardformulierungen.

Somit war dann auch rasch entschieden, wer von den beiden einen Termin vom Sprössling bekommen hat.

Der Bewerbermarkt steht Kopf

Früher war es so, dass sich Personalchef*innen bei Bewerbern für das Gespräch bedankten und diese mit den Worten „Wir melden uns“ verabschiedeten. Heute sagt der Bewerber: „Danke für Ihre Zeit, ich nehme Sie in die engere Wahl, haben Sie Geduld, ich melde mich wieder“.

In Branchen, in denen heute schon Fachkräftemangel herrscht, sollte man darauf gefasst sein, dass potenzielle Mitarbeiter*innen bei einem großen Stellenangebot gnadenlos aussortieren.

Nachfolgend 10 Tipps, wie man junge Bewerber mit 100% Sicherheit von seinem Unternehmen erfolgreich fernhält. (mit einem Augenzwinkern zu lesen)

  1. Formulieren Sie Ihre Einladung in gestelztem Amtsdeutsch, kurz und bündig. Je weniger Informationen im Anschreiben stehen, desto weniger muss sich der Bewerber vorher Gedanken machen.
  2. Verzichten Sie auf einen freundlichen Umgangston, die Jugend hat heute ohnehin eine eigene Sprache, die auch zu wünschen übrig lässt. Außerdem verschaffen Sie sich mit einem Einschüchterungsmanöver in Form strenger Ansagen den gebührenden Respekt bei der aufmüpfigen Jugend.
  3. Legen Sie nicht so viel Wert auf die richtige Schreibweise des Namens, die jungen Menschen sind heute viel lockerer und schauen darüber hinweg.
  4. Anfahrtsbeschreibung ist unnötig. Lassen Sie die Bewerber*innen beim Pförtner alle notwendigen Informationen erfragen. Vergessen Sie auch zu erwähnen, dass die Bewerber*innen genug Zeit für den Pförtner mitbringen. Sie können sich sicher denken, dass vor ihnen noch LKWs und andere Besucher abgefertigt werden.
  5. Die Bewerber*innen sollten wissen, dass Ihr Kunde „König“ ist. Deshalb parken sie auch nicht auf dessen Parkplatz. Machen Sie ihnen das unmissverständlich deutlich. Über das Thema PKW können Sie gleich eine elegante Kurve nehmen und ansagen, dass Fahrtkosten nicht erstattet werden.
  6. Machen Sie ebenso klar, dass die Bewerber*innen sich um eine etwaige Übernachtung selbst kümmern müssen. Verzichten Sie auch auf Hotel-Empfehlungen, gefällt nämlich das Zimmer nicht, fällt es auf Sie zurück.
  7. Vergessen Sie zu erwähnen, was die Bewerber*innen zum Gespräch mitbringen können. Das wissen die jungen Leute heute viel besser.
  8. Laden Sie zum Eignungstest ein, dann verzichten Sie auf inhaltliche Details und was die Bewerber*innen vorab tun können. Die Bewerber*innen kommen am besten unvorbereitet und somit unvoreingenommen zu Ihnen, so lernen Sie sie auch am besten kennen.
  9. Geben Sie Hinweise, dass der Test dauern kann. Lassen Sie sich auf keine Zeitangabe ein und weisen Sie darauf hin, dass Snacks und Getränke mitgebracht werden müssen.
  10. Ihre Unternehmens-Philosophie ist nur das Leitbild für Ihre Kunden. Dass die Bewerber*innen sich für Ihre Werte interessieren ist nicht anzunehmen.